Sonntag, 2. März 2014

Jecke Amerikaner - süß am Sonntag

Ich feier übrigens gar keinen Karneval. Weil ich die Musik und die Menschenmassen unerträglich finde und mir auch nicht so gerne morgens um elf schon was Alkoholisches reinkippe.
Aber oft ist es ja so, dass man etwas erst zu schätzen lernt, wenn man es nicht mehr haben kann. Als ich in Würzburg studiert habe und das erste Mal "Fasching" anstand, sind meine unterfränkischen Kommilitonen schon zwei Wochen vorher völlig durchgedreht vor Vorfreude.
Und ich hab mir gedacht: na gut, das wird nicht anders ablaufen als zu Hause, wird schon spaßig werden. Im Endeffekt wurden hundert Meter der Fußgängerzone abgesperrt, flankiert von halbherzig verkleideten Alkoholliebhabern, dann fuhren drei bunt behangene Trecker durch und danach hat man sich auf diverse Kneipen verteilt.
Sind Kamelle geflogen? Nö.
Viele Kinder und Erwachsene in bunten tollen Kostümen? Nö.
Alkohol? Aber hallo!

Zurück im Rheinland gehe ich gern zu den Umzügen. Und ab und zu verkleide ich mich auch gern und schau mir die anderen Kostüme an. In Siegburg gibt´s zum Beispiel einen Karnevalsverein, dessen Mitglieder sich als Hunnen verkleiden, sehr eindrucksvoll. Und Kinder beim Karnevalszug sind einfach ein Naturspektakel :)


Das Rezept heute stammt von Juli und ist etwas für Vertreter beider Karnevalsextreme: ihr könnt die Amerikaner entweder unterwegs im Karnevalstrubel genießen oder aber am Kaffeetisch zu Hause, ganz wie ihr wollt.


Zutaten
(für acht Amerikaner)

Für den Teig
100 ml Sojamilch
1 TL Apfelessig
100 g Zucker
100 g Margarine
1 TL gemahlene Vanille oder 2 TL Vanilleextrakt
4 EL Apfelmus
300 g Mehl
1 Packung Vanillepuddingpulver
3 TL Backpulver

Für die Deko
Puderzucker
Zitronensaft
Schokolinsen (z.B. von hier)
Zuckerschrift
Schokoladenstreusel
Marzipan
diverse Lebensmittelfarben (aufpassen, dass die rote Farbe kein Cochenille enthält!)


Heizt euren Ofen auf 200° C vor.

Mischt die Sojamilch mit dem Apfelessig und lasst die Mischung eine Weile stehen.

In einer großen Schüssel schlagt ihr die Margarine, den Zucker und die Vanille schaumig auf. Gebt das Apfelmus dazu und rührt auch das schaumig unter.

Mischt in einer zweiten Schüssel Mehl, Vanillepuddingpulver und Backpulver.

Gebt unter Rühren abwechselnd etwas von der Mehlmischung bzw. etwas von der Sojamilch zur Margarinemischung, bis ein glatter Teig entstanden ist.


Jetzt geht der Spaß richtig los: mit angefeuchteten Händen formt ihr aus dem Teig kleine Bällchen. Die werft ihr mit Schwung auf ein mit Backpapier belegtes Backblech, damit sie auf einer Seite platt sind und später die typische Amerikanerform bekommen.

Achtet darauf, genügend Platz zwischen den Bällchen zu lassen, die Amerikaner gehen noch sehr auf!

Anschließend backt ihr die Amerikaner für 15 Minuten im Ofen, sie sollten ein bisschen bräunen aber auf keinen Fall dunkel werden.

Lasst sie ein paar Minuten auf dem Backblech auskühlen, legt sie anschließend auf ein Kuchengitter und lasst sie komplett erkalten.


Rührt aus viel Puderzucker und wenig Zitronensaft einen Guss zusammen. Bestreicht damit die flache Seite der Amerikaner.

Während der Zuckerguss ein wenig anzieht, könnt ihr schonmal das Marzipan färben. Ich hab blaues gefärbt für Hüte und Schals und grünes für Fliegen.

Ist der Zuckerguss ein wenig fester geworden, könnt ihr eure Amerikaner dekorieren, natürlich mit dicken roten Nasen aus Schokolinsen!

Ich wünsch euch einen entspannten Sonntag und morgen einen aufregenden oder ruhigen Rosenmontag, so wie ihr es am liebsten mögt :)






6 Kommentare:

  1. Ich bin zwar überhaupt kein Karnevals-Fan, aber die Amerikaner schmecken sicher auch so total gut. Zumindest sehen sie so aus!
    LG,
    Sarah

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  2. Haha, ich komme aus Franken und studiere im Rheinland - und verstecke mich vor Karneval, das ist mir echt zu viel!:)
    Was hast Du denn studiert - wenn ih fragen darf - und wieso hat es Dich dafür nach Würzburg verschlagen?
    Die Amerikaner werde ich bestimmt mal ausprobieren!
    Liebe Grüße
    Sandra

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    1. Ich hab in Würzburg Deutsch und Englisch für Gymnasiallehramt studiert. Und ursprünglich hatte ich einen Ausbildungsplatz in Bonn, hatte dann da aber doch keine Lust drauf und bin (der Bewerbungszeitraum für die Unis in NRW war schon vorbei) nach Würzburg gegangen, da in Bayern die Lehrämter bis vor kurzem noch zulassungsfrei waren.
      Hab´s nicht bereut, Würzburg war super zum Studieren! Jetzt hat es mich aber zurück ins Rheinland verschlagen, ich kann mich mit dem bayrischen Schulsystem nicht so richtig anfreunden und hatte auch Heimweh nach Leuten, die kein fränkisch sprechen ;)

      Und was treibst Du im Rheinland?

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  3. Ah die sind ja super. Nicht nur fürn Karneval, sondern auch als süße Überraschung für eine DIY-Hochzeit. :-) Der Amerikaner mit Hut und Fliege ist dafür prädestiniert!
    Liebe Grüße aus Berlin,
    Alex

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    1. Oh stimmt, das ist eine super Idee! Hoffentlich heiratet bald wieder jemand ;)

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  4. Ach, nein, wie zauberhaft :) Hier in Thüringen hat man zwar mit dem Karneval auch nix am Hut, aber für diese kleinen Küchlein würd ich schon die ein oder andere Reise aufnehmen :)

    Ganz liebe Grüße & lieben Dank für's Verlinken :)
    Juli

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